5 Erkenntnisse aus dem Buch „Die Kunst des Ausruhens“

5 Erkenntnisse aus dem Buch "Die Kunst des Ausruhens"

Unbezahlte Werbung da Buchnennung.

Ich weiß nach meiner Therapie im Grunde, was mir schadet und wann ich dringend etwas für mich tun muss.

Auf der psychischen Ebene bekomme ich das mittlerweile ganz gut hin.

Aber man hat ja auch einen Körper, und dessen Bedürfnisse kommen bei mir immer noch zu kurz.

Also habe ich mich wie immer in die einschlägige Literatur geworfen und so zeige ich dir heute, was ich aus

dem Buch von Claudia Hammond: Die Kunst des Ausruhens

mitgenommen habe.

Entspann dich halt mal

Sie zeigt , warum wir zum einen viel mehr ausruhen müssten.

Aber auch, warum es so schwierig ist, einfach mal runter zu kommen.

Wir werden ja ständig mit irgendwelchen Wellnesstipps bombardiert, hinter denen nicht selten eine gut verdienende Industrie steht.

Hammond geht hier anders vor.

Sie hat eine groß angelegte Studie zu diesem Thema initiiert und auch die einschlägige Fachliteratur gesichtet. Ihre Informationen beruhen auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft.

Daher gibt es bei ihr eben kein einfaches: Entspann dich halt mal, sondern eine Liste der Topp 10 der Ausruh-Techniken.

Nicht für jeden passt alles

Das sollte eigentlich ganz logisch sein.

Hammond geht bei jeder einzelnen Methode konkret und wissenschaftlich fundiert darauf ein, für wen und für welche Lebenssituation dieses Technik hilfreich, aber eben unter Umständen auch schädlich sein kann.

Das finde ich persönlich extrem wichtig. Denn gerade die ganzen einfachen Tipps und Ratschläge, die man so ständig im Internet sieht, können unglaublich schädlich sein, wenn sie nicht zur Person oder zur Lebenssituation passen.

Warum ich Psycho-Zitate kritisch sehe, kannst du in diesem Artikel lesen.

Erholung kann man nicht verordnen

Wenn man zum Nichtstun oder zu einer bestimmten Form des Ausruhens gezwungen wird, ist es nicht erholsam. Daher fühlt man sich auch nicht besser, wenn man stundenlang warten musste, selbst wenn die Umstände sonst sehr erholsam gewesen wären.

Sie bringt auch das Beispiel der Gefangenschaft. Dort müsste man sich ja im Grunde sehr gut erholen, weil man den ganzen Tag nichts zu tun hat. Aber zum einen ist es für den Menschen wichtig, selbst entscheiden zu können, ob er nun etwas tun will oder nicht.

Und zum anderen gibt es eine, für jeden individuelle Länge für das Ausruhen. Zu lange unproduktiv sein stresst genauso, wie zu wenig Ruhe. Wie in allen Dingen im Leben liegt die Wahrheit in einer guten Balance.

Die Top 10

  1. Achtsamkeit: Sie erläutert den Begriff und weist ziemlich eindrücklich darauf hin, dass Achtsamkeit in bestimmten Momenten auch schädlich sein kann.
  2. Fernsehen: Es ist nicht so schlecht wie sein Ruf. Es ist einfach, nur sollte man auf die Dosis achten und sich nicht dabei verurteilen, sondern es genießen.
  3. Tagträumen: Es hilft dem Gehirn, sich aufzuräumen und zukünftige Ereignisse schon mal vorzubereiten. Gefährlich bei Grübeln und Depression, man kann sich aber mit Bodyscan oder ähnlichem behelfen. Todolisten, um den Kopf freizubekommen, helfen auch.
  4. Ein schönes heißes Bad: Man sollte keine zu große Aktion daraus machen. Es braucht also nicht all die Kerzen und Zusätze, die uns ständig angepriesen werden. Am besten eher früher, z.B. am Nachmittag, als spät am Abend.
  5. Langer Spaziergang: Man ist weg von allem, hat frische Luft und verlangsamt das Tempo. Ideal auch für das Gleichgewicht zwischen sitzendem Denken und Bewegung.
  6. Nichts Besonderes tun.
    • “Von hoher Nachfrage wird auf Seltenheit geschlossen und davon wieder auf höheren Wert. Der Vielbeschäftigte gilt deshalb in unserer Gesellschaft mehr“ S. 165
    • Westliche Religion betont den Arbeitsethos (spannend, dass der Adel aber nicht arbeitet!) Sie erläutert, warum Pausen und Urlaub wichtig sind sowie den Unterschied zwischen guter und schlechter Langeweile
  7. Musik hören: Es muss aber der eigene Musikgeschmack sein. (so wirkt zum Beispiel klassische Musik als Abschreckung für Jugendliche im U-Bahnhof.) Sie empfiehlt, einen Playlist für den Erholungsnotfall erstellen. Stille ist jedoch auch viel Wert. Auch hier spricht sie wieder eine Warnung aus: Musik kann noch depressiver machen.
  8. Ich möchte allein sein: Hier erläutert sie das ganze Problem der Einsamkeit. Es besteht auch die Gefahr, dass man, wenn man gerne alleine ist, verrückt und schrullig wird.
  9. Zeit in der Natur verbringen: Grundsätzlich hilfreich, aber man muss es da mögen. Wilde Natur, die Angst macht, schadet der Erholung. Natur hilft, von uns und unseren Problemen auf das große Ganze zurückzufinden.
  10. Lesen, auch vorlesen. Darf Schund sein, aber auch anspruchsvolles. Zwei Dinge möglich: Weltflucht oder tiefes Eintauchen in die Probleme anderer und in die Philosophie. Ist anstrengender als Fernsehen, dafür kann man zwischendurch abschweifen oder aufhören.Bücher können uns eine gute Gesellschaft sein.

Damit kennst du die besten Techniken, um auszuruhen.

Falls du dich jetzt schnell beim Lesen ausruhen willst:

Wirf doch einen Blick in meinen Roman „Das Frühlingsfenster“ oder lies meine Kurzgeschichte.

Das perfekte Rezept für Ruhe

Sie gibt dann quasi noch eine Anleitung zum Ausruhen

  1. Sorge für ausreichende Ruhepausen
  2. Die richtigen Zutaten für deine Erholung, also das, was einem am besten hilft, herausfinden
  3. Gib dir die Erlaubnis zum Ausruhen
  4. Wenn du gestresst bist, verschreibe dir 15 Minuten von dem, was du zur Erholung am liebsten tust.
  5. Denke an die Ruhepausen, die du gar nicht als solche betrachtest, z.b. Wartezeiten
  6. Benenne vergeudete Zeit in Ausruhen um
  7. Schluss mit der Fetischisierung des Beschäftigtseins.
  8. Einfach nein sagen (in der Zukunft habe ich auch nicht mehr Zeit als jetzt)
  9. Trage Termine in deinen Kalender ein, die Pausen aber ebenso
  10. Baue kleine erholsame Momente in dein Leben ein.
  11. Stelle dir eine RuheBox zusammen (Vorsicht vor kommerzieller self-Care)
  12. Achte darauf, dass deine Suche nach Ruhe nicht in Hektik ausartet (keine neue Todoliste)

Natürlich wissen wir vieles hiervon schon. Aber wir werden ständig von der Werbung berieselt und sind schnell Opfer von Punkt 12, das Ausruhen als weiteren Optimierungspunkt zu sehen.

Daher fand ich die wissenschaftliche, aber auch sehr pragmatische Vorgehensweise sehr hilfreich.

Wie kannst du ausruhen? War für dich ein nützlicher Tipp dabei?

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