Was Zeitmanagement mit schlechten Nachrichten zu tun hat

Zeitmangel wegen Doomscrolling

Hast du das Gefühl, keine Zeit zu haben?

Fühlst du dich auch ständig gehetzt und hast das Gefühl, keine Zeit zu haben? Du hast es schon mit allen möglichen Zeitmanagementprogrammen versucht, aber so richtig geholfen hat es nicht?


Wenn du ganz ehrlich bist, dann kennst du auch einen der Gründe, warum dein Tag immer zu kurz ist.
Du hängst zu viel am Handy.

Es ist aber nicht whatsup oder sonstige Apps, mit denen du Kontakt aufnimmst. Vielleicht bist du in einigen Chats und eine Familie meldet sich auch regelmäßig. Doch das hast du im Griff.
Du spielst auch nicht den ganzen Tag Candy Crush.
Eigentlich möchtest du dich nur informieren. Auf dem Laufenden bleiben. Und dann verlierst du dich in deinem Nachrichtenfeed.

Man nennt das Doomscrolling. Also das endlose Scrollen in einer Nachrichtenapp, von einer Katastrophennachricht zur nächsten.
Wie du dir denken kannst, bist du nicht alleine mit diesem Problem, wenn es dafür sogar einen Begriff gibt.
Das Thema wird auch deswegen so viel erforscht, weil die Auswirkungen auf die Psyche enorm sind. Durch den Suchtcharakter kann es zu Depression und anderen psychischen Problemen führen.

Ich möchte hier aber einen anderen Punkt herausgreifen:
Den Zeitmangel als Folge des Doomscrollings.

Wir reden nicht von ein paar Minuten, sondern von der Sucht, der Unfreiheit, über die Zeit selbst zu bestimmen. Das hat gravierende Folgen für unser Leben.

1. Du bist nicht Chef deiner Tagesplanung.

Deine To-Do wird immer länger, weil du vor lauter Scrollen zu nichts mehr kommst. Und wenn du das Handy endlich weggelegt hast, bist du verzweifelt und siehst keinen Sinn mehr, in dieser Welt, in der ständig Katastrophen geschehen, überhaupt aktiv zu werden.

2. Du hast zu wenig Bewegung.

Wenn du deine Nachrichten nicht gerade auf dem Laufband liest, fehlt dir die Zeit, (und möglicherweise auch die Energie), noch Sport zu machen oder wenigsten einen schönen Spaziergang in die Natur zu unternehmen. Aus dem gleichen Grund ernährst du dich schlecht, weil vor lauter schlechter Nachrichten einkaufen und kochen keine Priorität mehr haben.

3.Du gerätst unter Zeitdruck, was zusätzlich stresst.

Vielleicht hast du sogar schon Termine verpasst, weil du nur noch diese Nachricht fertig lesen wolltest. Spätesten jetzt ist jegliche Tagesplanung gescheitert. Du musst möglicherweise weitere Termine verschieben und am Ende sieht der Tag ganz anders aus, als du ihn geplant hattest. Obwohl du ständig herum hetzt, wird nichts erledigt.

4. Du hast keine Zeit, die Nachrichten einzuordnen.

Durch das endlose Angebot an Infohäppchen hast du die eine Mitteilung schon wieder halb vergessen. Wir nehmen uns keine Zeit, darüber nachzudenken oder weitere Informationen einzuholen. Aber in unserem Unterbewusstsein und unserem Körper graben die schrecklichen Bilder weiter.

5. Du hast zu wenig Kontakt mit echten Menschen.

Entweder schaffen wir es gar nicht, uns mit unseren Freunden und der Familie zu treffen, oder wir hängen auch dann am Handy und sind nicht wirklich anwesend. Doch gerade die enge Beziehung zu Menschen, die wir lieben, kann ein Ausgleich zu dem Geprassel an Negativem sein.

6. Du hast keine Zeit, dich zu engagieren.

Wer ständig am Handy hängt, hat auch keine Zeit, sich zu engagieren. Das ist nicht nur ein riesiges Problem für unsere Gesellschaft, sondern auch für den Einzelnen. Wie auch der Kontakt zu Freunden ist das Engagement eine Quelle für Selbstwirksamkeitsgefühle und damit auch ein Mittel gegen die Depressionen, die hinter dem Doomscrolling lauern.

7. Keine Zeit für Weiterbildung

Ein ähnliches Problem droht auch im Job. Wer ständig Nachrichten liest, der kann sich nicht beruflich weiter bilden. Gerade hier sind wir doppelt gefährdet: Weil wir meinen, für unseren Job ständig auf dem Laufenden sein zu müssen, lesen wir die Nachrichten. Doch durch den Strudel, in den uns die Apps ziehen, bekommen wir einen Brei von Infoflocken, die uns nirgendwo hinbringen. Statt gezieltem Wissenszuwachs haben wir nur Schneegestöber im Kopf. Dass das nicht karrierefördernd ist, sollte klar sein.

Wie du siehst, bist du nicht alleine mit diesem Problem.
Das Wichtigste ist, dass du dich beobachtest. Was konsumierst du? Wie fühlst du dich dabei?
Wenn du das Gefühl hast, das überwältigt dich und du hast bereits psychische Probleme, bitte suche dir professionelle Hilfe. Denk immer daran, du musst hier gegen eine Industrie kämpfen, deren Geschäftsmodell darin besteht, dich möglichst lang in ihrem Feed zu halten.
Es ist also keine Schande, sich Unterstützung zu holen.
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