1. Halbjahr 2023 – Von Messe zu Messe

Text 1. Halbjahr 2023 - von messe zu messe vor Wasser

Ich bin eigentlich kein Fan von regelmäßigen Rückblicken, weil ich lieber Planungen für die Zukunft mache. Doch ich habe erkannt, dass ich eine gewisse Balance in diesen Dingen brauche. Es ist wichtig, zurückzuschauen.

Einmal, um dankbar für alles zu sein, was ich erleben durfte. Zum anderen aber auch, um zu erkennen, was mir gut getan hat und was nicht. Außerdem kann ich so feststellen, ob ein Thema zu dominant ist und eine gewisse Unwucht in mein Leben bringt.

Also gibt es jetzt einen Rückblick über das erste Halbjahr 2023.

Ich bin in das Jahr 2023 hineingeschwommen.

Susan im See

Am Neujahrstag (ein sehr warmer, sonniger Tag) habe ich mich überwunden und bin in unseren See gehüpft. Eine Sache, die ich definitiv wiederholen will. Kaltes Wasser entspannt und ich leide im Winter sowieso immer darunter, nicht baden gehen zu können. Mein Wunsch für den kommenden Winter ist es, das öfter zu wiederholen. Das ist zwar etwas aufwändiger als im Sommer, vor allem weil ich aus Sicherheitsgründen eine Begleitung brauche. Aber ich will das definitiv weiterverfolgen.

Januar

Im Januar war ich hoch motiviert, mir einen anderen Job zu suchen. Also bin ich auf die Münchner Freiwilligenmesse gegangen. Das war unter dem Gesichtspunkt nicht so effektiv, aber ich habe gemerkt, wie gut es mir tut, mich mit engagierten Menschen zu umgeben und zu sehen, dass so viel für die Umwelt und eine solidarische Stadtgemeinschaft getan wird. Ich habe Winterdepressionen und die Tatsache, dass ich dann auch noch mehr schlechte Nachrichten konsumiere, weil meine Online-Zeit länger ist, führt dazu, dass ich die Welt ziemlich schwarz sehe. So ein Besuch auf der Messe ändert da vieles. Ich werde da vermutlich wieder hingehen.

Falls du auch zu viele schlechte Nachrichten konsumierst: Hol dir hier meinen Ratgeber.

Ein besonderes Highlight war die Raunächtelesung der Münchner Schreiberlinge. Ich hatte eine Geschichte dabei, die sehr gut angekommen ist. Leider war sie zu lang, so dass ich das Publikum mit einem offenen Ende heimschicken musste. Für alle, die unbedingt wissen wollen, wie es ausgeht: Sie wird im nächsten Schreiberling abgedruckt sein.

Meine Kurzgeschichte „Aug um Aug, Zahn um Zahn“ kannst du hier lesen.

Februar


Eines meiner Winterhighlights ist der Truderinger Faschingsball. Ich bin ja ein großer Fan von Kostümen und ich gehe gerne Tanzen. Als besonderes Zuckerl gibt es dort den Auftritt der Narrhalla. Absolut sehenswert. Dieser Ball und die Narrhalla zeigen wieder, wie viel Gutes und Schönes herauskommt, wenn sich Menschen ehrenamtlich engagieren. Weder der Faschingsprinz noch die Tänzerinnen oder die Garde machen das hauptberuflich. Sie stecken viel Zeit ins Training und sind praktisch den ganzen Fasching über unterwegs. Das Kulturzentrum wird ebenfalls zu einem großen Teil von Ehrenamtlichen unterstützt.

Logo der Liberatisbona: Buchmesse in Regensburg

Auch wenn das ein kurzer Monat ist, so hatte er doch noch ein weiteres Ereignis zu bieten. Ich war mit einer Reihe von Schreiberlingen auf der Buchmesse in Regensburg. Wir sind mit dem Zug gefahren und hatten schon während der Reise so viel Spaß. Auf der Rückfahrt hatten wir ein Abteil für uns und unsere Gespräche wurden mit der Zeit zu einem Seminar. Das passiert, wenn sechs Leute ihre Erfahrung und ihre Expertise teilen. Auch Wissen ist etwas, was mehr wird, wenn man es teilt. Auf der Messe selbst habe ich viele liebe Leute wiedergetroffen. Der Stand der Schreiberlinge war ebenfalls ein voller Erfolg.

März


Der März stand unter dem Motto: Das geht noch besser. Wie fast jedes Monat habe ich am Sprechkurs der Münchner Schreiberlinge teilgenommen. Im wunderschönen Ambiente des ägyptischen Museums versucht unser Trainer Martin, die gegen festgefahrenen Fehler und unsere Unfähigkeit, richtig zu atmen vorzugehen. Eine anstrengende, aber lohnende Prozedur.


Richtig in die Arbeit reingestürzt habe ich mich aber mit dem Textbundle der lieben Judith. Ich habe den Ehrgeiz, meine Homepage endlich ordentlich und ansprechend zu gestalten. Also habe ich mich daran gemacht, die Übermichseite und weiter wichtige Seiten neu zu gestalten. Was soll ich sagen? Es ist auch mit der super Anleitung schwierig. Vor allem, wenn man einfach kein Talent und keine Geduld für grafisches hat. Aber ich bleibe dran.

April


In meinem Brotjob erwarteten mich im April unserer Referendare. Die Frauen und Männer, die sich nach ihrem Studium für eine Tätigkeit im Staatsdienst vorbereiten, bekommen hier vor allem Einblick in die rechtlichen Fragen, die sie im Architektur- oder Bauingenieursstudium nicht hatten. Ich darf einen Vortrag über die staatliche Baulast bei Kirchen halten. Also zum Beispiel über den Reichsdeputationshauptschluss. Ich liebe das unterrichten und auch mein Publikum hat Spaß dabei.


Das Beste am April war jedoch die Leipziger Buchmesse. Was ich da alles erlebt habe und wie viel Spaß ich mit meiner Begleitung Melly von den Münchner Schreiberlingen hatte, wäre Stoff für einen eigenen Artikel. Die ganzen Kostüme der Cosplayer. All die tollen Menschen, die ich treffen durfte. Vielen Dank an den Hybrid-Verlag, dass ich dort immer rumstehen darf, ohne selbst Autorin bei euch zu sein. Sicherheitshalber habe ich schon mal das Hotel fürs nächste Jahr gebucht.

Mädchen mit Kleid aus Buchseiten genäht

Mai

Der Mai war definitiv mein abwechslungsreichster Monat. Er begann mit einem Besuch auf dem Europatag, bei dem ich mit einer Bekannten die Stände der einzelnen Institutionen abgegrast habe und einen sehr interessanten Workshop über Stadtentwicklung bei einer Fahrt im Riesenrad gemacht habe.


Weiter ging es mit der Eröffnung unserer Stadtteilbücherei. Wie wichtig mir diese Einrichtung ist, könnt ihr auf meinem LinkedIn-Beitrag lesen. Ich habe das Event auch dazu genutzt, Menschen zu treffen und Projekte anzustoßen. Wie auch bei der Freiwilligenmesse habe ich hier wieder gesehen, was mich motiviert und mir Energie schenkt. Auch wenn man nach drei Stunden intensiver Gespräche müde ist.

Susan vor dem Logo der Stadtbibliothek

Endlich ist der Winter vorbei und man kann wieder raus. Das haben wir gleich genutzt und eine weitere Etappe unseres Jakobswegs gemacht. Wir sind da nicht so lehrbuchmäßig unterwegs, sondern lassen es uns gut gehen. Also Hotelbett statt Matratzenlager. Gutes Essen und ordentliche Planung. Trotzdem bringt mich das Wandern immer wieder zurück zu mir selbst und zeigt mir, was mir wichtig ist. Aber auch meine Grenzen lerne ich hier kennen. Wer mal 30 km mit schmerzenden Füßen und einem krampfenden Oberschenkel marschiert ist, weiß, was ich meine. Doch ich finde, man muss sich von Zeit zu Zeit auch einmal durchbeißen. Und darum wollen wir vermutlich im August unsere Strecke in Genf wieder aufnehmen.

Der Monat hatte seine Highlights, aber auch schwierige Momente. Ich musste einen Onkel zu Grabe tragen. So schön es ist, die Verwandtschaft zu sehen, vor allem meinen Cousin, der in Australien lebt, so traurig ist der Anlass. Man wird damit konfrontiert, dass das Leben endlich ist. Eine Tatsache, die man vielleicht auch ein wenig zu oft verdrängt. Ich finde es wichtig, dass man sich mit dem Tod und dem Sterben befasst. Schon damit die Angst davor nicht im Unterbewusstsein ihr Unwesen treiben kann.

Juni


Rückblicke dienen ja auch dazu, zu sehen, was dominant im Leben ist und was eher vernachlässigt wird. Bei mir sind Messen und ähnliche Events eindeutig ein großes Thema. Deshalb auch im Juni wieder eine Buchmesse. Diesmal die Perry-Rhodan-Convention in Garching. So spannend. Die Science-Fiktion Literatur führt ja so ein bisschen ein Schattendasein. Umso interessanter ist es, diese mit ihren ganzen Facetten und Fandom erleben zu können. Die Schreiberlinge hatten auch einen Stand und ich war dort mit meinem Sohn. Diesmal wurden Bücher gekauft, keine Ohrringe.

Susan mit einem dunkelbraunen Alpaka, das einen Baum abgrast

Und weil es wieder Sommer ist, eine weitere Wanderung. Diesmal haben wir das Weihnachtsgeschenk unserer Kinder eingelöst und eine Wanderung mit Alpakas gemacht. Das war zwar nur eine sehr kurze Tour, aber ich war so verliebt in diese Tiere. Man durfte abwechselnd einmal jedes der vier Tiere führen. Ich hatte am Anfang und am Ende den Lausbub der Herde und wir beide hatten viel Spaß miteinander, auch wenn wir oft verhandeln mussten. Es muss nicht immer Strenge und eine feste Hand sein. Man kann auch mit einem Alpaka zu einem vernünftigen Kompromiss kommen. Ich wollte so eine Tour machen, seitdem ich Alpaka 66 gelesen habe.

Das war die erste Hälfte des Jahres. Ich bin neugierig, wo mich der Rest hinführt. Kleiner Spoiler: Es sind Messen in Sicht.
Machst du regelmäßig Rückblicke? Hilft dir das oder siehst du es eher als unnötige Arbeit?

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