Wir sind mittendrin im großen Artensterben. Ist die 1.5 Grad Schwelle überschritten, befinden wir uns auf unbekanntem Gebiet. Unsere Gesellschaft überaltert immer mehr.
Was haben diese Nachrichten gemeinsam? Sie sind schlecht. Und sie klingen, als wäre alles hoffnungslos, als könnten wir nichts mehr zum Guten wenden.
Sie lösen ein Gefühl von Ohnmacht und Paralyse aus.
Doch du kannst etwas dagegen tun.
Erkenne dein Stressbild
Zu aller erst darfst du dich mit dir und deinen Gefühlen beschäftigen. Geh in dich und versuche herauszufinden, wie sich das anfühlt, was diese Nachrichten in dir auslösen.
Such dir einen ruhigen und gemütlichen Platz, sorge dafür, dass du eine Weile nicht gestört wirst. Am besten schaltest du die Türklingel und dein Handy aus. Sieh auch zu, dass nichts in deinem Blickfeld ist, dass dich an Arbeit und die Welt da draußen erinnert.
Schließe die Augen, denk an die letzte Information, die dich so aufgewühlt hat.
Und dann geh durch deinen Körper.
Wie hört sich dein Atem an?
Wo atmetest du? Flach im Brustraum oder tief in deinem Bauch?
Ist dir zu warm oder kalt und hat dieses Gefühl etwas mit der realen Raumtemperatur zu tun?
Wo bist du verspannt?
Hast du Schmerzen?
Zitterst du oder fühlst du dich an manchen Punkten schwach?
Nimm all das nur wahr, ohne etwas dagegen zu tun.
Wenn du das öfter machst, wirst du Muster erkennen.
Du hast dann quasi dein Stress-Bild.
Lerne dieses Körpergefühl als Information zu bewerten. Wenn du dich so fühlst, will dir dein Körper mitteilen, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist.
Nicht mehr und nicht weniger.
Werde wieder handlungsfähig
Wir versuchen meistens, diese körperlichen Mitteilungen und die dazugehörigen Gefühle so schnell wie möglich los zu werden.
Aber das ist keine langfristige Lösung.
Versuch es stattdessen so:
Nimm alles gründlich wahr und sieh genau hin.
Versuche auch, die jeweiligen Gefühle und Empfindungen in Worte zu fassen. Wenn ein Gefühl sehr belastend ist, gib ihm einen (lustigen) Namen. Damit schaffst du Distanz zu diesem Zustand und er wird handhabbarer.
Finde eine Methode, wie du dich körperlich wieder handlungsfähig machst. Atme bewusst lang aus, schüttle und zittere, stelle dich aufrecht und stabil hin. Was auch immer für dich funktioniert, übe dieses Vorgehen so oft wie möglich, bis es dir in Fleisch und Blut übergegangen ist. Am besten auch an Tagen, an denen es dir gut geht. Nimm es zum Beispiel in deine Abendroutine auf.
Weitere Tipps, wie du aus dem Gedankenkarussell kommst, findest du hier.
Dann widme dich deinen Gefühlen: Was genau ist gerade los in dir? Bist du panisch? Wütend? Erschöpft?
Vermutlich hast du die vorherrschende Emotion bereits benannt. Schau jetzt noch einmal genau hin, oft hat man mehrere Gefühle gleichzeitig, die sich durchaus widersprechen können. Versuche, alle genau zu analysieren: Wovor genau hast du Angst? Auf wen genau bist du wütend?
Mir hilft es in diesem Moment schon, dass mein analytischer Teil jetzt beschäftigt ist, genau hinzusehen und klare Begriffe für alles zu finden. Manchmal funktioniert das aber nicht rein im Kopf.
Hier empfehle ich, diese Übung immer mal wieder schriftlich zu machen. Dann kannst du bei jeder Frage am besten drei Seiten ohne Zensur und ohne abzusetzen schreiben. Alles, was dir in diesem Moment in den Sinn kommt. Oft zeigen sich dann Dinge, die du dich nicht ernst genug genommen hast oder die du aus anderen Gründen innerlich zensierst.
Lass sie aufs Papier fließen.
Geh die Liste noch einmal durch.
Was davon könntest du tatsächlich ändern?
Und was liegt wirklich nicht in deiner Macht?
Dieser Schritt ist super wichtig.
Wir verwechseln oft das eine mit dem anderen. Wir unterschätzen unsere Fähigkeiten und überschätzen die Dinge, für die wir zuständig sind.
Schau also ganz genau hin.
Akzeptieren, was du nicht ändern kannst.
Jetzt hast du im Grunde zwei Listen.
Nehmen wir die mit den Dingen, die du nicht verändern kannst.
Akzeptiere diese Tatsache. Die Dinge sind, wie sie sind. Frage nicht, warum das so ist, weshalb es ausgerechnet dir passiert.
Denke nicht darüber nach, dass das ungerecht ist und irgendwer da draußen böse ist.
Lass die dazugehörigen Gefühle noch einmal zu und sieh sie genau an.
Und dann verabschiede sie.
In einer Welt wie dieser ist es normal und gesund, traurig, wütend oder verängstigt zu sein.
Aber es gibt keinen Grund, diesen Gefühlen die Macht über dich zu geben.
Mach dir klar, das sind die Dinge, die du nicht beeinflussen kannst. Oder zumindest nicht alleine und in diesem Moment.
Hör auf, dich damit zu befassen. Lass es einfach gehen.
Das ist eine schwierige Übung.
Aber denke immer daran: Jedes bisschen Energie, das du in dieses Loch wirfst, fehlt dir dort, wo du etwas verändern kannst.
Womit wir zur zweiten Liste kommen.
Nach vorne schauen und handeln
Die Dinge, die du ändern kannst.
Hier hast du jetzt vermutlich eine ganze Reihe von Dingen, die potentiell änderbar wären.
Wenn du sehr gründlich nachgedacht hast, dann ist die Liste erschreckend lang. Lass dich nicht einschüchtern.
Nimm dir zwei Punkte heraus.
Einen Kleinen, den du sofort umsetzen kannst.
Was deine Schreibblockade mit unserer Gesellschaft zu tun hat, liest du hier.
Und einen, der dir sehr am Herzen liegt, aber mehr Aufwand verlangt.
Setze die Kleinigkeit um und mach dir einen Plan, wie du die größere Sache umsetzen kannst.
Überlege bei diesem Plan auch, mit wem du dich zusammentun kannst. Wer die gleichen Probleme sieht wie du.
Und sei dankbar für alles, was es dir möglich macht, das in Angriff zu nehmen.
Dein Gehirn zeigt dir Lösungen, wo du vorher nur Probleme gesehen hast
Wenn du dich beim nächsten Mal wieder in dir Schleife von schlechten Nachrichten etc. befindest, nimm wahr.
Kümmere dich um deinen Körper.
Stürze dich auf die Sache, die du ändern wolltest.
Falls das erledigt ist, nimm dir das nächste Projekt auf deiner „kann ich umsetzen“ Liste vor.
Du siehst, egal wie hoffnungslos die Situation ist, sobald du dir einen Raum zwischen dem Reiz und deiner Reaktion schaffst und etwas gefunden hast, was du konkret verbessern kannst, bist du wieder handlungsfähig.
Dein Gehirn zeigt dir dann Lösungen, wo du vorher nur Probleme gesehen hast.
Die Welt war schon immer schrecklich und gefährlich.
Die Menschheit stand immer wieder am Scheideweg.
Aber noch nie hat es geholfen, dass wir uns verzweifelt die Decke über den Kopf gezogen haben oder die realen Probleme ignoriert haben.
Wir können aus der Misere herauskommen, wenn wir gemeinsam an Lösungen arbeiten. Und dazu kann jeder und jede ein kleines bisschen beitragen.
Was packst du jetzt an? Ich würde mich freuen, wenn du mir deinen nächsten Schritt in den Kommentaren zeigst.
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