Du liebst Fantasy? Die magischen Welten mit Drachen, dunklen Geheimnissen und Wesen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten?
Aber du möchtest nicht immer im tiefen Mittelalter mit Königen und Schwertkämpfern abhängen?
Dann habe ich etwas für dich:
Flintlock Fantasy.
Was ist Flintlock Fantasy?
Noch nie gehört? Nun, es ist ein relativ neues Untergenre der Fantasy.
Angesiedelt in der Zeit um die Französische Revolution.
Und damit in einer Zeit, in der es bereits Schusswaffen gibt. Der Begriff „Flintlock“ bezieht sich auf die Steinschlosspistolen, die die ersten Waffen mit Schießpulver waren.
Manchmal wird das auch Gunpowderfantasy genannt, in diesen Büchern spielt aber das Schießpulver meistens noch eine weitere Rolle als magisches Material, dass z.B. bei Brian McClellan als Schnupftabak zu übernatürlichen Fähigkeiten verhilft.
Technologie in der Flinlock Fantasy
Die Verwendung von Pistolen hat aber noch einen anderen Aspekt: Jede Technologie beeinflusst, wie Magie in dieser Geschichte funktionieren kann.
In meiner Novelle „Drachenfeuer und Meeresglut“ gibt es Pistolen.
Soledad, die Drachenwandlerin, kann zwar durch ihre Feuermagie dafür sorgen, dass eine Pistole nicht abgefeuert wird, weil das Feuer nicht zündet.
Aber das funktioniert nur, solange sie auch bemerkt, dass auf sie geschossen wird. Die Gefahr, hinterrücks ermordet zu werden, bleibt trotz ihrer Magie bestehen.
Einfluss von Technologie auf die Gesellschaftsstruktur
Technologie hat auch Einfluss auf die Gesellschaft, in der wir die Geschichte ansiedeln.
So kommen in der Zeit um 1800 die ersten Manufakturen und Fabriken auf, wir haben also nicht mehr nur Bauern, Handwerker und Adelige, sondern auch reiche Fabrikbesitzer und Arbeiter.
Auch neuartige Kommunikationswege wie das Senden von Lichtsignalen mit Morsecodes begann sich damals zu verbreiten.
Damit haben z.B. Magieformen, die auf Telepathie beruhen, unter Umständen nicht mehr den Einfluss, den sie in einer technologisch einfacheren Welt haben.
Durch diese Umwälzungen ändern sich auch die sozialen Strukturen. Es werden komplexere Verwaltungen und gesellschaftliche Konstrukte möglich. Statt einem Gutsherrn, der seine Leibeigenen beherrscht, sind nun selbstständige Fabrikbesitzer, Händler und Akademiker mit im Spiel. Jede Gruppe hat eigene Ansprüche und es genügt nicht mehr, zur herrschenden Familie zu gehören, um alles unter Kontrolle zu haben.
Neue Ideologien und Erkenntnisse
Doch nicht nur die Verwendung von Technologie ist ein Merkmal der Flintlockzeit. Durch die Aufklärung, das Aufkommen von Zeitschriften und der Verbreitung der Lesefähigkeit in der Bevölkerung ändert sich auch die herrschende Ideologie.
Auf einmal ist nicht mehr alles gottgegeben und die Menschen suchen sich ihren Platz in der Gesellschaft durch Fleiß und Erfindungsgabe. Es ist auf einmal erstrebenswert, die Welt zu erforschen und zu experimentieren, anstatt nur philosphisch über Gott und das Universum nachzudenken.
Alles kann nun hinterfragt werden. Das Individuum erlebt sich als selbstwirksam, als jemand, der die Welt verändern kann. Und wenn es nur z.B. die kleine Welt eines Handwerksbetriebs oder eines Händlers ist.
In der realen Historie kummuliert diese Entwicklung in der Französischen Revolution. Und das ist in der Flintlock Fanasy ein entscheidender Faktor.
Die Plots werden sich immer um solche politischen Fragen drehen, um den Kampf der einen Gruppe für mehr Rechte gegen den Versuch der anderen auf Besitzsstandswahrung.
Veränderung sind für alle schwierig
Das Individuum muss mit diesen neuen Ansichten zurecht kommen. Rassismus, Frauenrechte und die Privilegien des Adels sind nun Fragen, die keine vorgefertigte Anwort haben.
Durch das Aufkommen des Protestantismus ist auch die Religion keine unhinterfragbare Vorgabe mehr.
Wie kommen die Menschen mit diesen Unsicherheiten zurecht?
Wer profitiert davon, wer ist damit überfordert?
Denn nicht nur diejenigen, die ihre Privilegien verlieren, leiden unter den neuen Verhältnissen.
Auch diejenigen, die sich mit Veränderungen schwer tun, müssen nun selbständig entscheiden, welchen Weg sie gehen wollen. Nicht jeder kommt damit zurecht. Denn freie Entscheidung bedeutet immer auch, für seine Fehler verantwortlich zu sein.
In einer Welt, in der man aber nicht abschätzen kann, wohin die Entscheidung einen bringt, bedeutet das Unsicherheit und Angst.
Wenn dir das bekannt vor kommt: Gerade diese Parallen zu unserer eigenen Zeit machen die Flintlock Fantasy so interessant.
Wir erleben Figuren, die sich mit den gleichen Fragen auseinandersetzen müssen, die wir uns heute stellen.
Doch im Gegensatz zu den Debatten im Internet und Fernsehen wird das ganze in einer spannenden, eben auch magischen Geschichte diskutiert.
Wir können hier Lösungen ausprobieren, die berühmte „Was wäre wenn“ Frage stellen.
Mit „Drachenfeuer und Meeresglut“ habe ich mich in diese Welt begeben. Da mir das so Spaß gemacht hat, möchte ich daraus jetzt eine Reihe machen.
Wenn du also hautnah bei der Entstehung dabei sein und auch immer mal wieder abstimmen willst, dann abonniere meinen Newsletter.
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